Schön, dass du hier bist.
Mit diesem Blog möchte ich auf ein Thema aufmerksam machen, das oft übersehen wird – die Facetten der Armut in unserer Heimat.
Durch Bilder und Geschichten zeige ich die Menschen, die am Rande unserer Gesellschaft leben, deren Alltag von Entbehrung, aber auch von Hoffnung geprägt ist.
Jeder Beitrag erzählt eine Geschichte, die zum Nachdenken anregen und dazu beitragen soll, dass wir die unsichtbaren Gesichter der Armut nicht vergessen.
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In einer Zeit, in der Fortschritt und Wohlstand allgegenwärtig erscheinen, ist Armut in unserer Gesellschaft oft ein stilles, unsichtbares Leiden.
Moderne Technologien, wirtschaftliche Stärke und soziale Sicherheitssysteme vermitteln den Eindruck, dass es für jeden Menschen einen Weg aus der Not geben müsste.
Doch die Realität zeigt ein anderes Bild – eines, das von vielen übersehen oder verdrängt wird.
Während politische Diskussionen oft um globale Krisen, Klimawandel oder technologische Innovationen kreisen, bleibt die Armut in unserer direkten Umgebung bestehen.
Menschen leben im Schatten des Wohlstands, kämpfen um ihre Existenz und fallen durch die Maschen eines Systems, das nicht immer für jeden funktioniert.
Obdachlosigkeit in den Straßen unserer Städte, die stille Verzweiflung.
Die Würde, die im Alter verloren geht, weil das Geld nicht reicht – all dies müsste in einer modernen Gesellschaft eigentlich undenkbar sein, aber ist dennoch existent. Die wachsende Schere zwischen Arm und Reich, die Inflation, steigende Mieten und Lebenshaltungskosten verschärfen die Situation, während Lösungen oft ausbleiben.
Mit diesem Bilderband möchten wir auf die Facetten der Armut in unserer Heimat aufmerksam machen. Durch Porträts von Menschen, die mit diesen harten Realitäten konfrontiert sind, wollen wir Geschichten erzählen, die uns zeigen, dass hinter jeder Statistik, hinter jedem Vorurteil und hinter jeder Zahl ein Mensch steht – mit Hoffnungen, Ängsten und einem Leben, das wert ist, gesehen zu werden.
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Eine Zusammenarbeit mit den "Rengschburger Herzen"
Die Hand, die den Schlafsack entgegennimmt, ist verletzt – Finger, die zu oft der Kälte ausgesetzt waren, notdürftig mit Pflastern versorgt. Die andere Hand, auch provisorisch mit Verband versorgt, hält ein Stück Torte, ein unerwarteter Luxus inmitten eines Lebens, das von Entbehrung geprägt ist.
Zwei Objekte, die in ihrer Symbolik kaum unterschiedlicher sein könnten: Ein Schlafsack, um die Nächte draußen zu überstehen, um nicht zu frieren. Und ein Stück Torte – süß, zart, fast vergänglich – ein Hauch von Normalität, ein kleiner Moment des Genusses.
In einer Gesellschaft, in der Wohlstand zur Selbstverständlichkeit geworden ist, kämpft dieser Mann um die Dinge, die wir als selbstverständlich erachten: Wärme, Schutz, Würde. Der Schlafsack ist nicht nur ein Gebrauchsgegenstand, er ist überlebenswichtig. Das Stück Torte hingegen, ein kurzer Moment, der ihn daran erinnert, dass auch er ein Teil dieser Gesellschaft ist, die ihn sonst oft vergisst.
Dieser Kontrast – zwischen dem, was überlebenswichtig ist und dem, was eine Freude sein könnte – spiegelt die brutale Realität des Lebens auf der Straße wider.
Während andere über den neuesten Trend oder den nächsten Urlaub sprechen, kämpft dieser Mann für den kommenden Tag, für ein bisschen Wärme in der Nacht und vielleicht ein kleines Stück Trost in Form eines süßen Bissens.
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Die Narben an seinem Arm erzählen Geschichten – Geschichten von Schmerz, von Kämpfen, die er einst allein ausgefochten hat. Jetzt steht er hier, mit einer Hand, die selbst noch die Spuren des eigenen Leids trägt, und gibt einem anderen Menschen etwas, das in diesem Moment mehr bedeutet als bloße Nahrung. Ein paar Schokoriegel, ein kleiner Trost in einem ansonsten harten Leben.
Die Hand des Obdachlosen, notdürftig in einen Verband gewickelt, streckt sich entgegen. Zwei Menschen, die auf unterschiedliche Weise gebrochen wurden, finden in diesem Moment zueinander. Sie teilen den Schmerz, den nur diejenigen verstehen können, die selbst durch die Dunkelheit gegangen sind.
Es ist, als ob nur diejenigen, die selbst gelitten haben, die Last eines anderen wirklich sehen und tragen können. Denn Hilfe kommt oft von jenen, die wissen, was es heißt, am Rand zu stehen – jene, die selbst zu kämpfen hatten und nun die Hand ausstrecken, um jemand anderen zu stützen.
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**„Ihre Unterstützung macht den Unterschied – Gemeinsam die Geschichten sichtbar machen“**
*Jeder Auftrag und jede Spende ermöglicht es mir, weiterhin die verborgenen Geschichten unserer Gesellschaft ans Licht zu bringen und für diejenigen einzutreten, die oft übersehen werden. Mit Ihrem Shooting und Ihrer Spende helfen Sie mir nicht nur, besondere Momente festzuhalten, sondern auch, den sozialen Projekten, die mir am Herzen liegen, treu zu bleiben.*
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*„Lassen Sie uns zusammen die Welt ein Stück heller machen – ein Bild, eine Geschichte, eine Veränderung.“*
Mit einem sanften Lächeln öffnet eine junge Frau die Flasche und reicht sie einem Unsichtbaren des Alltags.
Ein einfacher Fruchtsaft, etwas, das viele selbstverständlich genießen – und doch für ihn ein seltenes Geschenk. Die Flasche schimmert im kalten, grellen Bahnhofslicht, als ob sie mehr wäre als nur ein Getränk.
Ein Symbol des Wohlstands, der Gesundheit, der Fürsorge, die ihm oft verwehrt bleibt.
Seine Augen weiten sich, überrascht von dieser Geste, von diesem unerwarteten Moment, der etwas Leichtigkeit in einen ansonsten schweren Alltag bringt.
Fast ungeduldig streckt er die Hand aus, seine Freude kaum verbergend, und in diesem kurzen Augenblick scheint es, als ob das kalte Leuchten ringsum verblasst.
Manchmal braucht es nicht mehr als eine Flasche Saft und ein offenes Herz, um ein Stückchen Würde und Menschlichkeit zurückzugeben.
Wenn es mehr Menschen wie dieses junge Mädchen gäbe – Menschen, die sich trotz ihrer eigenen Wege und Ziele für andere Zeit nehmen – wäre die Welt ein wärmerer Ort.
Solche Vorbilder zeigen uns, dass jede kleine Geste eine große Wirkung haben kann.
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Er war einst ein Mann mit festem Stand im Leben. Ein Metzger und Koch, ein Hausmeister, der stolz und zufrieden durch den Tag ging, der arbeitete und sich am Abend auf den kommenden Morgen freute. Doch das Leben nahm ihm plötzlich alles: die Eltern, die ihm im fernen Berlin in den Tod entrissen wurden, und fast zeitgleich seine Beine – der letzte Rest seines alten Lebens, der ihm die Freiheit schenkte, sein Leben zu meistern.
Seitdem steht die Zeit still.
In den zwei Jahren, die folgten, schleppte er sich mit ungebrochener Willenskraft jeden Tag durch seine Wohnung, trug seine Wäsche im Arm, mühsam eine Stufe nach der anderen hoch – ganz allein, ohne Beine, ohne Hilfe.
Er konnte nicht sehen, wie das Leben draußen weiterlief. Drinnen gab es nur Stille und Erinnerungen an das, was war, und was nie mehr sein wird.
Heute kam ein kleiner Funke Hoffnung – ein neuer elektrischer Rollstuhl, der ihn zurück ins Leben tragen sollte, zurück an die Orte, die er seit Jahren nicht mehr erreichen konnte.
Doch was er erhielt, war erneut eine Enttäuschung.
Der Rollstuhl, der ihm Freiheit versprochen hatte, war kaputt, nutzlos, wie ein Versprechen, das nie gehalten wird. Er schaut auf dieses Ereignis, wie auf ein weiteres Symbol dafür, dass ihn das Leben in einer Endlosschleife aus Schmerz gefangen hält.
In seinem Blick sieht man den tiefen Riss, der durch sein Herz geht, die unausgesprochene Frage: „Wie oft noch?“ Doch gleichzeitig spürt man die leise Stärke eines Mannes, der sich mit allem was ihm geblieben ist, weigert, aufzugeben.
*„Er weiß, dass das Leben ihm alles genommen hat. Und doch hält er fest – an der Hoffnung, dass sich eines Tages etwas ändern wird.“*
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**„Jeder Beitrag zählt – Gemeinsam für unsere Mitmenschen“**
Hallo und herzlich willkommen auf meinem Blog! Wenn du hier bist, hast du sicher schon einen Blick auf die Geschichten und Gesichter geworfen, die ich hier zeige. Armut hat viele Gesichter, und oft sind es Gesichter, die wir sonst übersehen würden. Menschen, die trotz aller Widrigkeiten nicht aufgeben, Menschen, die wir unterstützen können – zusammen.
Mit einer kleinen Spende kannst auch du ein Teil dieser Reise werden. Dein Beitrag fließt direkt in die Arbeit, die das Leben vieler Bedürftiger ein kleines bisschen besser macht. Gemeinsam schaffen wir Lichtblicke, wo oft nur Dunkelheit herrscht. Und vielleicht wird dieser Einsatz für andere zu einem kleinen Funken Hoffnung.
Danke, dass du hier bist – und danke, dass du ein Herz für deine Mitmenschen hast.
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Doch inmitten all dieses Schmerzes und der Enttäuschungen gibt es jene, die ihm helfen, immer weiterzumachen – die Rengschburger Herzen.
Mit jeder Mahlzeit, jeder liebevollen Geste und jedem kleinen Zeichen der Menschlichkeit erinnern sie ihn daran, dass er nicht vergessen ist.
Dank ihnen hat er weiterhin Kraft, sieht das Leben noch in kleinen Momenten und lernt die winzigen Augenblicke des Glücks zu schätzen.
Die Rengschburger Herzen sind für ihn weit mehr als eine Hilfsorganisation – sie sind der Anker, der ihn im Sturm hält, die leise Stimme, die ihm zuflüstert: „Du bist nicht allein.“
*„Dank ihnen hält er durch, jeden Tag ein wenig mehr und spürt, dass Hoffnung manchmal genau das ist: eine Hand, die sich reicht, ein Herz, das weiterschlägt.“*
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**„Hinter jedem Bild steckt eine Geschichte – Erzählen wir Ihre!“**
*Jedes Gesicht hat eine Geschichte, jede Falte eine Erinnerung. Lassen Sie uns gemeinsam Ihre Geschichte sichtbar machen – authentisch, ausdrucksstark und emotional. Durch meine Linse werden die Momente lebendig, die Ihre Persönlichkeit und Ihre Erfahrungen widerspiegeln.*
Ob es ein Portrait ist, das Ihren Charakter zeigt, oder eine Reportage, die Ihre Herzensangelegenheit zum Ausdruck bringt – ich fange den Moment ein, damit Ihre Botschaft klar und kraftvoll bleibt.
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*„Jede Geschichte ist einzigartig – lassen Sie uns gemeinsam Ihre ins Bild setzen.“*
Arno, Flo und Silvie haben sich das Logo der „Rengschburger Herzen“ tätowieren lassen.
Es ist mehr als nur ein Bild auf der Haut – es ist ein Zeichen der Hingabe, ein stilles Versprechen. Sie stehen mit jeder Faser für die Menschen, denen sie begegnen, für die es oft wenig Licht und Hoffnung gibt.
Für Arno, Flo und Silvie ist Helfen kein bloßes Geben, sondern ein Teil ihres Lebens, der sie genauso prägt wie die Narben derer, die sie unterstützen.
Mit jedem Lächeln, mit jeder helfenden Hand sagen sie: „Du bist nicht allein.“
Ihre Taten zeigen, dass sie die Welt ein bisschen heller machen wollen – ein Herzschlag nach dem anderen. Sie geben nicht nur Hilfsgüter, sondern auch ein Gefühl von Wert und Würde.
*„Es gibt Herzen, die so tief fühlen, dass sie ihre Leidenschaft tragen – sichtbar und spürbar. Arno, Flo und Silvie, drei Herzen, die unermüdlich für andere schlagen.“*
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**„Hinschauen statt wegsehen – Ein Gespräch mit Arno über die Facetten der Armut“**
Seit einiger Zeit begleite ich nun als Fotograf die „Rengschburger Herzen“, eine Organisation, die Arno ins Leben gerufen hat. Und ehrlich gesagt: Ich bin fasziniert, beeindruckt – und zutiefst schockiert. Schockiert darüber, wie groß die Armut in unserer Heimat wirklich ist. Aber auch über mich selbst.
Denn als ich Arno das erste Mal getroffen habe, war ich ein anderer Mensch. Ich hatte Vorurteile und ein Schubladendenken, wie sie viele von uns haben. Menschen in abgetragener Kleidung, die schmutzig und ungeduscht durch die Straßen ziehen – ich habe weggesehen. Aber jetzt sehe ich hin. Und ich denke mir: *„Franz, was für ein Arschloch warst du eigentlich?“*
Arno hat mir die Augen geöffnet, und ich durfte ihn für dieses Interview gewinnen. Er hat nicht nur einen unermüdlichen Einsatz für Bedürftige, sondern auch eine bewegende Sichtweise auf die Fragen, die wir uns vermutlich alle stellen.
**Franz:** Arno, wie kamst du dazu, die „Rengschburger Herzen“ zu gründen?
**Arno:** „Weißt du, Franz, ich habe die Facetten der Armut hautnah durch einen Menschen gesehen, der mir sehr nahestand. Ich kenne den Hunger, die Kälte und die Blicke der Leute, die zwar sehen, aber nicht wirklich wahrnehmen. Zu sehen, wie jemand, den du liebst, in so einer Lage kämpft, lässt dich nicht kalt. Es macht etwas mit einem.
Und irgendwie war mir schon immer insgeheim bewusst, dass das Leben eine Bestimmung für mich hat. Seitdem weiß ich: Meine Aufgabe ist es, denen zu helfen, die dort draußen nicht mehr weiterwissen.“**
**Franz:** Was glaubst du, warum gibt es in unserer modernen Zeit noch solche Armut in unserer Heimat? Man könnte doch meinen wir leben auf der Insel der Glückseeligkeit.
**Arno:** „Manchmal frage ich mich, ob wir überhaupt in einer modernen Gesellschaft leben, wenn so viele Menschen durchs Raster fallen. Es liegt doch auch daran, dass die Politik oft blind für die Realität ist. Jahrelang werden Fehlentscheidungen getroffen, und die Schwächsten bleiben auf der Strecke. Anstatt echte Lösungen zu finden, wird lieber geredet, versprochen und vertagt. Beispiele gibt es unzählige, das würde hier den Rahmen sprengen.
Aber es sind nicht nur die großen Versäumnisse. Es sind die Einzelschicksale, die sich summieren: ein geliebter Mensch stirbt, die Arbeitsstelle geht verloren, Beziehungen zerbrechen. Und dann dieser immense Druck von allen Seiten – von Arbeitgebern, von der Gesellschaft, die erwartet, dass du immer stark bleibst, dass du funktionierst.
Ein kleiner Sturz reicht, um in dieses Karussell der Armut zu geraten. Und wenn es sich erst einmal dreht, ist es fast unmöglich, wieder auszusteigen. Niemand merkt wie gefährlich dieses System ist, bis es ihn selbst betrifft.“
**Franz:** Ein Einwand, den ich mir selbst oft eingeredet habe, war: ‚Sollen sie doch Sozialhilfe beantragen‘. Warum nutzen die Menschen diese Option nicht?
**Arno:** „Das ist ein Gedanke, den viele haben, und ich verstehe, warum. Aber wenn man erstmal in dieser Lage steckt, sieht die Realität ganz anders aus. Viele dieser Menschen sind psychisch und körperlich einfach nicht in der Lage, Hilfe zu beantragen. Depressionen, das Gefühl der völligen Überforderung und dieser endlose Kreislauf aus Sorgen: ‚Wie bekomme ich etwas zu essen? Wie schaffe ich es durch den Tag?‘ – das alles lähmt sie.
Der Körper funktioniert oft nur noch im Notlauf, genauso wie der Kopf. Manche kämpfen mit Süchten, andere haben niemanden, der sie unterstützt. Und ohne menschliche Bindung, ohne jemanden, der dir die Hand reicht, wird dieses Loch, in dem sie sich befinden, immer tiefer. Sie fühlen sich wie betäubt, gefangen in einer Spirale, die sie nicht mehr allein durchbrechen können.
Hinzu kommt die Scham, dieser Stolz, der sie daran hindert, sich als ‚Hilfesuchender‘ zu outen. Niemand will das Stigma tragen, in einer Gesellschaft, die auf Stärke und Erfolg ausgelegt ist. Aber weißt du, Franz, diese Menschen, die so oft übersehen werden, zeigen oft mehr Mitgefühl als mancher, der dem System folgt.
Sie geben aufeinander Acht, teilen das Wenige, was sie haben, und sind füreinander da. Diese Art von tiefster Menschlichkeit – die ungeschminkte, echte Solidarität – findest du nirgends sonst. Inmitten des Elends zeigen sie, was es wirklich bedeutet, menschlich zu sein.“
**Franz:** Was muss geschehen, damit diese Menschen wieder Fuß fassen?
**Arno:** „Was geschehen muss, damit diese Menschen wieder Fuß fassen? Die Frage ist doch eher: Warum ist es überhaupt so weit gekommen? Unsere Politik, die doch angeblich für das Volk arbeitet, hat komplett versagt. Die Würde des Menschen, die im Grundgesetz als unantastbar gilt, ist längst zur leeren Worthülse verkommen. Wir haben zugelassen, dass sich eine Zweiklassengesellschaft entwickelt, in der die einen in Luxus schwelgen, während die anderen nicht wissen, wie sie den nächsten Tag überstehen sollen.
Diese Menschen brauchen keine Almosen und auch kein Mitleid – sie brauchen echte Gleichbehandlung! Sie brauchen ein System, das sie nicht abstempelt, sondern unterstützt. Es kann doch nicht sein, dass wir Milliarden für Prestigeprojekte und Rettungspakete ausgeben, aber nicht mal genug Geld in die Hand nehmen, um den Schwächsten unter uns eine Perspektive zu bieten.
Was diese Menschen bräuchten? Zukunftsaussichten! Aber stattdessen werden sie ignoriert, weggeschoben oder mit bürokratischen Hürden im Stich gelassen. Bildung, bezahlbarer Wohnraum, faire Arbeitsmöglichkeiten – das ist keine Utopie, das sind Grundrechte. Doch in unserem System scheinen diese Rechte nur für jene zu gelten, die bereits oben sind.
Und die Gesellschaft? Sie ist zu oft Mitläufer in diesem Spiel. Es fehlt an Mitgefühl, weil die Menschen lieber wegschauen, als zu handeln. Dabei sind es diese Menschen am Rande der Gesellschaft, die oft mehr Menschlichkeit zeigen, als mancher, der dem System blind folgt. Sie halten zusammen, geben aufeinander Acht und bewahren eine Menschlichkeit, die du in den oberen Reihen oft vergeblich suchst.
Es ist höchste Zeit, dass wir aufwachen. Wenn wir nicht anfangen, diese Ungerechtigkeiten aktiv zu bekämpfen, dann wird diese Abwärtsspirale immer mehr Menschen mitreißen – und am Ende kann es jeden treffen.“
**Franz:** Was kann deiner Meinung nach, ein jeder tun um zu helfen?
**Arno:** „Jeder von uns kann etwas tun. Es muss nicht immer eine große Geste sein – oft sind es die kleinen Taten, die den größten Unterschied machen. Wer helfen kann, sollte aktiv mit anpacken. Die Zeit, die du gibst, kann für jemanden ein ganzes Leben verändern. Ob in einer Organisation, bei einer Aktion oder einfach in deiner Nachbarschaft – jede helfende Hand zählt.
Und wer vielleicht keine Zeit hat, kann trotzdem helfen. Sach- und Geldspenden sind unglaublich wichtig. Ein warmer Mantel, ein Schlafsack oder ein kleines Geldgeschenk für Lebensmittel können für jemanden, der alles verloren hat, ein Funken Hoffnung sein.
Aber weißt du, was das Wichtigste ist? Hinschauen. Nicht wegsehen. Jeder Mensch, der auf der Straße lebt, hat eine Geschichte, und oft ist diese Geschichte geprägt von Schmerz und Verlust. Mit einem offenen Blick, einem freundlichen Wort oder einfach einem Lächeln kannst du einem Menschen das Gefühl geben, dass er nicht unsichtbar ist.
Es ist so leicht, zu urteilen. Aber die Wahrheit ist: Niemand von uns ist sicher. Das Leben kann sich von heute auf morgen ändern, und plötzlich stehen wir selbst da, wo wir nie hinwollten. Denk daran: Mitgefühl und Respekt kosten dich nichts, aber sie bedeuten jemand anderem die Welt.
Wenn sich die Politik schon nichts darum schert, wenn die, die uns eigentlich schützen und unterstützen sollen, lieber die Augen verschließen – dann liegt es an uns. Wir können es uns nicht leisten, darauf zu warten, dass irgendjemand anders die Verantwortung übernimmt. Es ist unsere Aufgabe, es selbst in die Hand zu nehmen. Wenn wir alle ein bisschen mehr Herz zeigen, ein bisschen mehr Verantwortung übernehmen und die Augen öffnen, anstatt sie zu verschließen, dann können wir gemeinsam etwas bewegen. Lass uns eine Gesellschaft sein, die nicht nur sieht, was falsch läuft, sondern die auch den Mut hat, es zu ändern.“
**Franz:** Was wünschst du dir von den Menschen, die dieses Interview lesen?
**Arno:** „Was ich mir wünsche? Dass die Menschen, die dieses Interview lesen, nicht einfach zur nächsten Seite klicken oder zur Tagesordnung übergehen. Ich wünsche mir, dass sie innehalten – nur einen Moment – und sich fragen: *Was kann ich tun? Wie kann ich helfen?*
Es geht nicht darum, die ganze Welt zu verändern, sondern den Mut zu haben, bei sich selbst anzufangen. Ich wünsche mir, dass die Leser sich trauen, hinzusehen, statt wegzuschauen. Dass sie bereit sind, einen Unterschied zu machen – sei es durch eine Spende, durch Zeit, die sie schenken, oder durch ein offenes Herz, das sie jemandem zeigen, der es dringend braucht.
Ich wünsche mir, dass sie erkennen, dass niemand von uns unverwundbar ist. Dass Armut und Schicksalsschläge schneller vor der eigenen Tür stehen können, als man denkt. Und vor allem wünsche ich mir, dass sie verstehen, wie viel Kraft in Mitgefühl und Menschlichkeit steckt.
Jeder kann etwas bewirken. Es sind nicht immer die großen Taten, die zählen – oft sind es die kleinen, unscheinbaren Gesten, die ein Leben verändern können. Wenn nur einer von euch sich entschließt, hinzusehen, zu helfen und das weiterzutragen, dann hat dieses Interview schon etwas bewirkt.“
Es sind die kleinen Gesten, die das Leben erträglicher machen, selbst in den härtesten Momenten. Die gebrechliche Frau stützt sich mit zittrigen Händen auf ihren Stock, während sie vorsichtig in die warme, frische Semmel beißt – ein Luxus, den sie sich lange nicht gegönnt hat.
Neben ihr steht ein Herr, der fürsorglich ihre Mütze richtet, damit die Kälte nicht zu sehr an ihr zerrt.
Diese Szene zeigt, was wahre Nächstenliebe bedeutet: Gemeinsam die Last des Lebens zu tragen, den anderen zu sehen, wo er sonst oft übersehen wird.
Dank der Rengschburger Herzen gibt es Momente wie diesen. Momente, in denen Menschlichkeit siegt, und ein einfacher Bissen Brot mehr sein kann als nur Nahrung – ein Zeichen von Fürsorge, Respekt und Wärme in einer Welt, die oft so kalt erscheint.
Hilf mit, solche Momente möglich zu machen. Jede Geste, jede Spende zählt.
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Fotografie als Kunst
24.04.2024 - 31.05.2024
"Zeit & Zeitgeschehnisse"
In der Regierung der Oberpfalz
"Zeit & Zeitgeschehnisse"
MTG Wirtschaftskanzlei - Regensburg